Levitation – was bedeutet das eigentlich? Levitation meint einen freischwebenden Körper oder Objekt in einem Raum bzw. Umgebung. Aber wie erziele ich diesen Effekt bei meinen Bildern?
Neulich habe ich mal wieder ein Shooting dieser Art gemacht und möchte euch gerne ein kleines bisschen in mein Shootingerlebnis mitnehmen. So, let the magig begins!
Was benötigt ihr also für so eine Shootingidee?
- eine Kamera (bevorzugt Spiegelreflex)
- ein Stativ
- einen Hocker, Trittleiter o.ä.
- ggf. Funk-/Fernauslöser
- ein Model
- eine für euch passende Location

Wie ihr auf dem Foto (s.o.) sehen könnt, habe ich das Wetter nochmal richtig ausgenutzt. Ich finde, der Schnee verleiht dem Foto neben dem „Levitationseffekt“ einen malerischen Märchen-Look. Ihr könnt das aber natürlich auch im Sommer ausprobieren.
Aber wie entsteht denn jetzt dieser märchenhafte Zauber auf einem Bild?


Und das ist der Trick dabei: Ihr braucht zwei Bilder, um den Effekt zu kreieren. Bei den beiden Bildern könnt ihr vielleicht erkennen, dass der Bildausschnitt sich leicht verändert hat. Das liegt daran, dass ich im Nachhinein den Ausschnitt noch etwas verändert habe und nur noch dieses Foto übrig war, das ich euch zeigen kann. Wie ihr seht, habe ich noch das ein oder andere an dem Foto (siehe Endergebnis) bearbeitet, bis ich mein Wunschergebnis erreicht habe. Aber da könnt ihr eurer Kreativität freien Lauf lassen und es natürlich so bearbeiten, wie es für euch am Schönsten aussieht. Wichtig ist es hier, dass ihr zum Einen den Hintergrund ohne Stuhl usw. fotografiert und zum Anderen euer gewünschtes Bildmotiv. Ziel des Ganzen ist, dass ihr nachher bei der Bildbearbeitung nur die zwei Bilder übereinander legen müsst, um den Stuhl dann „weg zu radieren“. Dazu rate ich euch, darauf zu achten, dass die Haare des Models nicht auf dem Boden aufliegen oder das Kleid gut im Vordergrund zu erkennen ist, sodass es nicht zu arg vom Hocker o.ä. verdeckt wird. So habt ihr es bei der Bildbearbeitung leichter.
Aber kommen wir zu den technischen Dingen, die ihr noch wissen solltet. Wenn ihr euer Model nicht unbedingt freistellen wollt, ist also ein Stativ also hilfreich, damit ihr genau denselben Bildausschnitt habt, wie beim vorherigen Foto. Ich selbst habe für mein Endresultat das Model tatsächlich nochmal freigestellt, weil es mir von der Bildkomposition mittig besser gefallen hat. Im Endeffekt besteht mein „Endergebnis“ somit also aus zwei Bildern.
Auch ist es sinnvoll, bei der Kamera im manuellen Modus [M] zu fotografieren, da die Kamera im beim zweiten Schuss die Belichtung nicht verändern kann. Schließlich wollen wir das ja selbst bestimmen können.
Aber nun zurück zum Bild: Hier hatte ich jetzt folgende Kameraeinstellungen:
Blendenzahl: F/4,5
Belichtungszeit: 1/80 Sek.
ISO-Wert: 100
Brennweite: 50 mm
Ich habe hier mit der Canon 5D Mark II fotografiert und einem Canon Teleobjektiv.
Bei der Belichtungszeit solltet ihr darauf achten, dass ihr nicht „zu lange“ belichtet, da das Model sonst unscharf werden kann. An dieser Stelle möchte ich nochmal ein großes Dankeschön an mein Model für so viel Körpereinsatz aussprechen, denn sie hat bei diesem Shooting so ruhig gehalten, dass das mit einer Belichtungszeit von 1/80 Sek. sehr gut geklappt hat. Ansonsten hätte ich meine Belichtungszeit noch etwas kürzer einstellen müssen. Denn ist auch klar: Je länger die Kamera belichtet, desto mehr Bewegung fängt sie auf einem Foto ein. Auch erwähnenswert ist, dass es an diesem Tag echt kalt war (um die – 10 °C) und mein Model trotz der Kälte tapfer durchgehalten hat!
Zusätzlich könnt ihr für die Aufnahme einen Funkauslöser bzw. einen Fernauslöser benutzen. So könnt ihr eventuelle Vibrationen vorbeugen, die ggf. ohne Funkauslöser entstehen.
An sich kann ich aber sagen, dass ich mega zufrieden mit dem Endergebnis bin und es jederzeit mit anderen Ideen wiederholen würde. Zu guter letzt zeige ich noch ein älteres Foto, dass ich zufällig auch im Winter umgesetzt hatte, damit ihr sehen könnt, was mit Levitation alles möglich ist. Also, lasst eurer Kreativität freien Lauf und blickt doch einmal über den Tellerrand hinaus.

Viel Spaß bei euren Umsetzungen!
Kreative Grüße,
Sandra
Kommentar verfassen